KREATIVER WAHN MIT SINN

….oder wenn der Weltschmerz einschlägt.

Mein ewiger Begleiter seit ich denken kann. Selbst meine Mutter attestierte mir bereits als junges Mädchen viel zu viel Gedankenschwere und eine Melancholie, die mir oftmals den jugendlichen Leichtsinn nahm.

Das Leben ist nicht schwarz-weiss; meine Stimmungslage dafür manchmal schon. Lange Zeit konnte ich damit nur schwer umgehen, bis ich begriff, was für ein Geschenk diese Gedanken(-karusselle) sein können. Außer nachts, da rauben sie mir phasenweise wertvolle Schlafenszeit.

Dennoch: Ich schöpfe eine enorme Kraft aus diesen dunklen Zeiten, denn darauf folgen in der Regel krasse kreative Episoden. Es fühlt sich manchmal so an, als müsste mein Geist ein mal durch jedes Elend gehen; alle(s) versuchen zu verstehen; sich krampfhaft auf das Negative fokussieren und jede Leichtigkeit bewusst ausblenden/negieren

…und kurz vor dem Stadium der absoluten Hoffnungslosigkeit plötzlich anfangen zu rebellieren und sich selbst beweisen, dass es sich lohnt weiterzumachen; das Leben zu zelebrieren; zu verstehen, dass sich die Dinge fügen werden und wie wunderschön die Welt und großartig jede Form von Existenz eigentlich ist.

Pures Verständnis und Akzeptanz. Erst gedankenverloren am Fenster sitzen, um danach voller Tatendrang Ideen umzusetzen und anderen Menschen die Ergebnisse der (eigenen) Sinnsuche aufzudrücken/zu vermitteln. Neues ausprobieren, neugierig bleiben, keine Angst vor Veränderung - das sind, wenn ich so zurückblicke, die einzigen Konstanten in meinem Leben.

Aktuell finde ich mich in neuen Projekten wieder, die mir einiges abverlangen und ein Umdenken nötig machen. Anfangs hat es mich kurz eingeschüchtert, aber jetzt finde ich es einfach nur GEIL. Was zum Beispiel? Fiktive Geschichten schreiben, wieder etwas, worin ich mich verlieren kann.

Vielleicht wäre an dieser Stelle mal ein dickes Dankeschön angebracht.

An wen? Mein Umfeld. Meine Familie. Meine Freund:innen. Und Ex-Partner:innen. Alle die, die viele meiner Launen und Extreme ausgehalten haben... und es weiterhin tun. Die, die geblieben sind, auch wenn ich mal wieder die Flucht ergriffen habe und versuchte mich irgendwo (wieder-) zu finden.

Danke